Howto build a matchbox pinhole camera
Intensives flickr'n in den letzten Tagen brachte eine wunderbare Idee zum Vorschein: eine Lochkamera, gebaut aus einer Streichholzschachtel für 35mm Film! Welch eine Idee! Simpler get es kaum...
Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit der Manipulation von mechanischen Kameras, auch Lochkameras spuken schon länger durch meinen Kopf. Bisher schreckte mich jedoch der doch relativ hohe Aufwand eine solche herzustellen vom Experimentieren ab.
- tatsächlich beschränkt sich der Aufwand eigentlich nur auf die Herstellung irgend einer grossen, lichtdichten Holzkiste, dem Besorgen von Planfilm und dem wahrscheinlich aufwändigsten Teil: dem Experimentieren mit "Verschlusszeit" und Brennweite -
Was ich aber jetzt auf einer flickr Seite entdeckte, machte mich fuer Sekunden sprachlos: pure Schönheit. Bilder, aufgenommen mit einer selbstgebauten Mini-Lochkamera im Streichholzschachtelformat. Die Bauanleitung hat Frau/Herr alspix gleich mit ins Netz gestellt.
Alles was man als Material braucht, sind eine Streichholzschachtel, eine leere Rolle 35mm Film (KB), einen unbelichten KB Film, schwarzes Gaffa oder irgend einen anderen schwarzen Klebefilm, einen schwarzen Filzstift, eine ausrangierten Dokumentenbinder und etwas Folie. Ich verzichte an dieser Stelle auf die vollständige Wiedergabe der Bauanleitung, alspix's Englisch sollte für jederman verständlich sein, ausserdem gibts ja noch leo... Einmal fertig, sieht das Teil aus wie unten abgebildet:
Die Kamera ist so konzipiert, dass sie quadratische Bilder von 24mm x 24mm belichtet. Man bekommt so etwa 50 Aufnahmen (!) auf einen klassischen 36er Film. Sinnvoll ist es auch, einen Blick auf mrpinhole.com zu werfen, um die Lochgrösse und Belichtungszeit aufeinander abzustimmen.
Letztendlich darf man Bilder wie das oben abgebildete, oder dieses hier erwarten. Sehr interessant ist die Möglichkeit, Filme bis in die Filmtransportstreifen hinein zu belichten. Welch ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten, begleitet mit einem ordentlichen Schuss Zufall!
Die Bilder auf alspix flickr Seite erinnern mich auch stark an die Qualität der 1/2-VGA Kamera meines alten Telefons Nokia 6220, siehe hier.
Hier noch ein paar Links zum Thema Lochkameras:
Im Hamburger Speicherstadtmuseum läuft noch bis 17. April 2006 die Sonderschau "Wasser, Licht und große Pötte - Hafenimpressionen mit der Camera Obscura" mit grossformatigen Lochkamera Bildern (alles Originale) des Künstlerduos Redlich und Osler.
Redlich und Oslers Kameras haben eine Grösse von bis zu 11/2 Metern mit entsprechenden Belichtungszeiten im Stunden-Bereich! Man stelle sich den Aufwand vor...sehr beeindruckend, unbedingt anschauen! (link via Hamburger Restaurant)